MEKONG DELTA

SATTES GRÜN

Song Cee Long, Fluß der neun Drachen, nennen die Vietnamesen den Mekong wegen seiner Vielzahl von Armen und Nebenarmen. Das Mekong-Delta im Süden Vietnams ist vor allem eines: grün. Nur wenige Kilometer südlich von Saigon beginnt eine Reise in die Vergangenheit. Träge wirkende Wasserbüffel ziehen den Pflug durch die Felder, Gänsehirten treiben ihre lauthals gackernden Schützlinge vor sich her und das tagtägliche Leben der Landwirte dreht sich um das Anbauprodukt Nummer 1: den Reis. Nicht umsonst nennt man das Mekong Delta auch die "Reiskammer Vietnams".
 
 

BEQUEM REISEN

Natürlich kann man das Mekong Delta auf eigene Faust mit öffentlichen Verkehrsmitteln bereisen. Das dürfte eine ebenso abenteuerliche wie vor allem zeitintensive Angelegenheit werden. Die zahlreichen Reisebüros auf der Pham Ngu Lao wissen, was Touristen wünschen und bieten organisierte Trips inklusive Busfahrt, Reiseleiter und Unterkunft an (empfehlen möchten wir an dieser Stelle das Sinh Tours/Sinh Café!). Der Prospekt des Veranstalters rühmt den Bus, der angeblich wie geschaffen ist für die Bedürfnisse der "long legged people". Wer die gängigen Linienbusse von innen erlebt hat, weiß diesen Luxus genauso zu schätzen wie die Klimaanlage, die bei den vorherrschenden Außentemperaturen nahezu unerläßlich ist.

Reisernte

BABY, ES GIBT REIS!

70 % der Vietnamesen arbeiten in der Landwirtschaft. Aus den zahllosen Flußarmen, die die Landschaft im Mekong Delta durchziehen, wird Wasser in Gräben gepumpt, die die Reisfelder umgeben. Von hier aus wird es eimerweise auf die Felder geschöpft. Später werden die Felder dann trockengelegt und die Reisernte kann beginnen. Alles in Handarbeit, versteht sich. Der geerntete Reis wird dann auf Plastikplanen am Straßenrand zum Trocknen ausgelegt.
 
 

VERMINT

In einem sumpfigen Waldgebiet versteckt liegt ein ehemaliges Camp der vietnamesischen Armee. Auf schmalen Holzpfaden wandeln wir - begleitet von vietnamesischen Schulklassen - durch dichte Wälder. Außer einigen Bunkern gibt es wenig zu sehen. Der Ort fasziniert durch seine Aura, die Stätten wie dieser eigen ist. "Früher war hier alles vermint", erklärt unser Guide, der so alt ist, daß er den Krieg noch miterlebt haben dürfte, und fügt grinsend hinzu, "aber ich hoffe für uns alle, daß heute keine Minen mehr liegen". Die Menschen in Vietnam haben eine sehr offensive Art und Weise entwickelt, mit der Vergangenheit ihres Landes umzugehen. Ich muß an eine Discothek in Saigon denken. Der Tanztempel trägt den Namen "Apocalypse Now".

Deltalandschaft

WASSERWEGE

Für die Menschen im Süden Vietnams ist das Boot das gängigste Verkehrsmittel. Zahllose Barken tuckern über die ebenso zahllosen Flußarme, die überall im Mekong Delta die tiefgrüne Landschaft durchziehen. Hütten aus Stroh und Bambus säumen zu beiden Seiten das Ufer. Kinder schreien, Hühner gackern und Schweine quieken. Durch offene Türen kann man im Vorbeifahren einen flüchtigen Blick auf den Alltag der Menschen erhaschen.
 
 
 

HELLO AGAIN 

Unter den Bewohnern hat es sich schnell herumgesprochen, daß "Langnasen" in der Gegend sind und so stehen jede Menge lachende und winkende Menschen am Ufer. Kinder auf Fahrrädern versuchen mit dem Boot Schritt zu halten. Überall schallt den Touristen ein freundliches "Hello" entgegen. Sobald wir das Boot verlassen und unseren Weg zu Fuß fortsetzen, sind wir von einer Traube Neugieriger umgeben, die unsere weiße Haut und unsere langen Nasen berühren wollen. Die Hauptattraktion unserer Reisegruppe ist ein Hippie aus Süddeutschland, der am Oberarm eine farbenfrohe Tätowierung zur Schau trägt, die vor allem von den Kindern gebührend bestaunt wird. Der Andrang ist teilweise so groß, daß der im Mittelpunkt Stehende überlegt, "Eintritt zu nehmen". 
 
 
Deltalandschaft
 
 
 
Fortsetzung Mekong Delta...
 
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